Praktisch gesehen ist Meditation eine Übung, bei der wir uns in einer entspannten Körperhaltung auf eine einzige Sache intensiv konzentrieren. Störungen von außen wie Geräusche und Gedanken, die
uns dabei durch den Kopf gehen, werden zwar wahrgenommen, aber nicht weiter verfolgt.
Und wenn wir uns doch kurzzeitig ablenken lassen, kehren wir immer wieder zu dem zurück, auf das wir uns gerade konzentrieren. Dies kann ein Bild, eine brennende Kerze, eine kurze
Meditationsformel, ein Text, der eigene Atem, oder der sich bewegende Körper sein.
Dieses bewusste Abschalten führt dazu, dass der Blutdruck sinkt und der Herzschlag sich verringert. Der im Alltag meist ruhelose Geist entspannt sich, Denken und Fühlen kommen in Einklang, wir
fühlen uns gelassen und friedlich.
Kurz: Meditation wirkt auf Körper und Geist beruhigend. Dadurch werden Verspannungen gelöst, das Nerven- und das Immunsystem gestärkt, Stress und stressbedingten Erkrankungen wird vorgebeugt.
Ferner werden Heilungsprozesse nachweislich beschleunigt, Kopfschmerzen nehmen ab, und das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, sinkt.
Zugleich lernt der Meditierende, jeden Moment anzunehmen wie er ist - ohne ihn zu bewerten oder dagegen anzukämpfen. Dies hilft, auch im Alltag mit unangenehmen Dingen wie Krankheiten oder
Problemen gelassener umzugehen.
Die positive Wirkung der Meditation auf Körper und Seele tritt allerdings nur dann ein, wenn regelmäßig meditiert wird. Empfohlen wird eine tägliche Praxis von 15 bis 30 Minuten, die sich
erfahrungsgemäß am besten morgens in den Tagesablauf integrieren
lässt.
Es geht darum, wie schon oft erklärt, im Hier und Jetzt zu sein. Meistens sind wir in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Die Gegenwart ist für uns etwas sehr Schmales.
Und so geben wir auf, etwas erreichen zu wollen. Wir machen uns keine Sorgen, dass wir nicht gut sitzen, dass wir unzufrieden sind. „Vielleicht wird es besser, wenn wir häufiger und länger
sitzen. Du musst besser werden. Du musst vollkommen werden.“
Wichtig ist zunächst, auf die Körperhaltung zu achten. Ganz gleich, wie man sitzt, wichtig ist die gerade Wirbelsäule. Wichtig ist auch, dass wir in unserer Mitte sind, ganz entspannt und
natürlich sitzen.
Wir haben kein Abonnement auf Glück und Gesundheit.
Wir müssen selbst immer wieder etwas dafür tun.
Es gibt sicher viele Gründe zu meditieren. Welche Gründe uns veranlassen es zu probieren wissen nur wir ganz allein. Wir können in uns horchen und einfach mal ausprobieren. Letztendlich werden wir merken, welche Methode uns zusagt, was wir suchen, welche uns hilft. Es ist ein Abenteuer, das jeder für sich alleine bestehen muss. Auf jeden Fall werden wir neue Erfahrungen machen.
Einige Gründe für eine Meditation:
Wenn wir mit Meditation anfangen, so ist „Geduld“ das Schlüsselwort. Leer werden und still bleiben, das ist alles. Denn zur Wurzel zurückkehren, das nennt man innere Stille.
Dieser innere Erkenntnisprozess sollte langsam und sanft geschehen, denn die Seele braucht Zeit für diese Reifung. Wir wissen alle, wie schwierig dieser Prozess manchmal ist.
Es bedeutet Arbeit, Selbsterfahrung und Selbstreflexion. Denn die Tiefe des eigenen Inneren steht uns nicht so ohne weiteres ohne Übbung zur Verfügung.
Mit der Zeit werden wir gelassener. Unsere Stärken, Schwächen und verknotete Strukturen werden sichtbar und warten darauf, losgelassen zu werden.
Statt uns wie üblich zu bemühen, etwas zu erreichen, entwickeln wir in der Meditation eine andere Ausrichtung. Wir treffen die ruhige aber feste Entscheidung, immer wieder zum Atem oder zum
Objekt unserer Aufmerksamkeit zurückzukehren, wenn unsere Gedanken abdriften.
Um die Konzentration zu unterstützen, können wir unsere Atemzüge zählen, von 1 – 10 und wieder von vorn. Wir können auch eine Kerzenflamme zum Objekt unserer Aufmerksamkeit machen.
Der Vorsatz ist nicht, den Gedanken Einhalt zu gebieten, sondern seine Gedanken zu sehen und loszulassen. Wir versuchen nicht, die Gedanken aufzuhalten. Das wäre, als wenn wir einen Fluss mit der
Hand aufhalten wollten.
Abschluss:
Langsam kehren wir mit unserer Aufmerksamkeit in den Kopf zurück.
Wir öffnen behutsam unsere Augen.
Wir reiben unsere Hände, unser Gesicht, massieren unsere Ohren.